Abgelichtete (Post-)Schwangerschaft

Mischmaschmittwoch

von Cornelia
Kennt ihr diese Bilder? Mit den verklärten Blicken in die Ferne oder verliebt auf den eigenen Bauch? Wahlweise sind die Porträtierten nackt – der Bauch verdeckt die Vulva, die Hände die Brüste. Wahlweise flattern hauchdünne Seidentücher um den Körper. Dahinter rauscht manchmal das Meer oder der Wind weht zum Fenster herein. Manchmal liegen Männerhände ein Herz formend am Bauch ruhend, oder Kinderohren hören in diesen hinein.
Solche Visualisierungen von Schwangerschaft jagen mir Schauder über den Rücken. Aber zum Glück gibt es so viele schöne Alternativen. Hier ein paar gesammelte Links:
Schwanger sein und den eigenen Körper beim Verändern zusehen kann schön sein, aufregend, Angst machend. Viele Schwangere dokumentieren ihre unterschiedlichen Stadien. Nur logisch, dass viele schwangere Künstlerinnen dasgleiche tun. Sie veröffentlichen mit ihren Bildern ihren privaten Blick auf den eigenen Körper – schöne Selbst-Inszenierungen. Manchmal ist es die Menge der Bilder, die beeindruckt, manchmal spezielle Inszenierungen. Zwei schöne Beispiele dafür sind die Fotoserien von Sophie Starzenski (40 semanas) und Mary Helen Bowers (Balettbeautiful).
In ihrer Serie Waiting zeigt die Fotografin Jana Romanova “schwangere Paare” aus der Vogelperspektive beim Schlafen.
Mutter-Werden und Mutter-Sein ist eine extreme körperliche und psychische Erfahrung. Sarah Sampedro hat diese in ihre Arbeit  The transparent self einfließen lassen.
Mit den klassischen Darstellungen von Schwangeren will Terrell Cunningham brechen: Er hat heuer eine Fotoserie als Kontrapunkt gestartet: Images by Terrell (derzeit erst ein Bild).
Ebenfalls empfehlenswert: die Bilder der schwangeren Jemima Kirke Bares (“Girls”) von Richard Kern: One in the oven.
Das Projekt The Bodies of Mothers von Jade Beall zeigt Realitäten mit viel Sensibilität und Gespür für Privatheit und Respekt.

collage

Collage | Bilder (c) fortlaufend: Sophie Starzenski, Mary Helen Bowers, Jana Romanova, Sarah Sampedro, Terrell Cunningham, Jade Beall, Richard Kern/Vice, infinitelightphotography, Jade Bell


 

One Reply to “Abgelichtete (Post-)Schwangerschaft”

  1. Jeanna sagt:

    Ich habe mir eine Übersetzung für eine russischsprachige Website für Frauen erlaubt. Vielen Dank für einen Interessanten Artikel, Cornelia! http://fem.fm/telo/izobrazhenie-post-beremennosti

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